Die St. Michael-Schützenbruderschaft Dahlem, Nachfolgerin des ehemaligen Kriegervereins von 1871, wurde im Jahre 1950 als Bruderschaft neu gegründet. Mit dieser Neugründung verbindet sich unsere Vereinsgeschichte, die von 1871 bis heute nicht zu trennen ist, weil das Erbe unserer Väter mit übernommen wurde. Dieses Erbe ist das Vereinshaus Dahlem, das im Jahre 1908 von den Mitgliedern in Eigenleistung erbaut wurde.
Hiermit beginnt unsere Vereinsgeschichte.
Im Jahre 1906 ging unter dem Vorsitz von Herrn Johann Josef Dederichs die Idee aus, in Dahlem ein Vereinshaus zu bauen. Der Gedanke reifte zur Verwirklichung und jedes Mitglied wurde verpflichtet, sich an der Finanzierung mit 300 Goldmark zu beteiligen.
Dieser Betrag konnte auch durch den persönlichen Arbeitseinsatz abverdient werden. Trotz der hohen Belastung waren die Mitglieder von dem Vorhaben, ein eigenes Vereinshaus zu bauen, begeistert.
Diese Begeisterung übertrug sich auf andere, denn die Mitgliederzahl nahm ständig zu und erreichte einen Höchststand von 108 im Jahre 1908.
Am 11. Oktober 1908 war das Vereinshaus fertig und wurde an diesem Tag eingeweiht. Mit Fahnen- und Girlandenschmuck rüstete das ganze Dorf zur Einweihung. Böllerschüsse kündigten am Vorabend das große Fest an.
Die kirchliche Einweihung nahm Herr Pfarrer Jüsgen vor, der den Mitgliedern seinen Dank für die vorbildliche Zusammenarbeit aussprach.
Nach der Schlüsselübergabe durch Herrn Dr. Dederichs, der Bauleiter war, wurden die Türen geöffnet und die Gäste, unter festlichen Musikklängen ins Vereinshaus geführt.
Herr Bürgermeister Bürschgens hielt die Festansprache und brachte zum Ausdruck, daß dieses Bauwerk den Erfolg einer guten Gemeinschaftsarbeit zeige, die auch späteren Generationen als Vorbild dienen möge.
Das Haus soll den Bürgern Dahlems und den Ortsvereinen als Haus der Zusammenkünfte sein, wo Freude und Frohsinn und ein guter kameradschaftlicher Geist sein soll.“
Heute ist das Vereinshaus bereits fast 100 Jahre alt und hat eine Geschichte miterlebt, die besonders durch die beiden Weltkriege geprägt wurde.
Es gab Glanzzeiten wie auch baulichen Zerfall, und die Sorgen und Mühen um den Bestand des Hauses sind bis in die heutigen Tage geblieben.
Im Jahre 1950 bemühten sich die ehemaligen Vereinsmitglieder um ihr Vermögen und um den Verein wieder entstehen zu lassen. Diese Bemühungen führten zur Bildung der St. Michael-Schützenbruderschaft.
In den folgenden Jahren blühte das Vereinsleben auf und mit einem Jungschützen- Fanfarenzug und Fahnenschwenker trat der Verein an die Öffentlichkeit.
Im Jahre 1966/67 konnte ein eigener Schießstand erbaut werden, der zum Vogel- und Scheibenschießen hergerichtet wurde. Bis zu 500 Arbeitsstunden sind von den einzelnen Mitgliedern als Eigenleistungsanteil aufgebracht worden.
1992 stand der langjährige Vorsitzende Hermann Klinkhammer nach 33 Jahren nicht mehr als Brudermeister zur Verfügung, als Nachfolger wurde Karl Keller gewählt.
Ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte war das 125-jährige Vereinsjubiläum, das vom 24. 26. August 1996 unter reger Beteiligung aller Bruderschaften und Dahlemer Vereine mit einem Bezirksschützenfest gefeiert wurde
Besonders im sportlichen Schießen feierte die Schützenbruderschaft große Erfolge, viele Pokale fanden ihren Weg nach Dahlem.
Der Verein stellte 9 Bezirkskönige, besonders hervorzuheben ist der Diözesankönig von 1975 Robert Rütz.
So kann die St. Michael-Schützenbruderschaft mit 55 Schützenschwestern, Schützenbrüdern und Jungschützen heute auf eine lange Tradition zurückblicken und ist dem Wahlspruch treu geblieben:
"Was Du ererbst von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen!"
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